Exklusivmeldungen
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Der im 43. Lebensjahr stehende Österreicher René Benko gehört zur Sorte gewinnender Mensch - betritt er den Raum, strahlt schnell die Sonne. Doch die Sonne wurde schon einst dem Ikarus der Antike zum Verhängnis, weil er selbiger zu nahe kam. Parallelen drängen sich dem kritischen Beobachter nun bei René Benko auf und könnten bei der anstehenden Anleiheemission der ihm wohl nahestehenden Signa-Gruppe über das Anlagevehikel Signa Prime Selection AG (SPS) über 300 Mio. Euro zu Tage treten. Die SPS wurde in Deutschland durch die Übernahme der desolaten Karstadt-Gruppe bekannt und ist etwa im Berliner KaDeWe engagiert. Ein Großteil der Signa-Gruppe-Immobilien ist von Hotels und Kaufhäusern gemietet – Branchen, die von Covid-19 und den Folgen stark getroffen sind. Zwar helfen hier und da Staatsgelder, die Löcher zu stopfen, doch scheint die Refinanzierungskraft der Gruppe gestört zu sein.
Wie die Vorstandswoche aus Bankenkreisen erfahren hat, ist das Interesse von Investoren sowohl in Frankfurt als auch in London für das unbesicherte Papier mau – und das trotz der Hausse an den Kapitalmärkten. Der Signa droht ein Flop, wenn sich nicht genügend Zeichner im Pre-Sounding finden. Auch einige von der Vorstandswoche befragte Fonds winken ab, wenn es um das Thema Benko geht. Die Gründe dürften neben der undurchsichtigen Firmenstruktur auch in den anhaltenden Rechtshändeln liegen, die auf Benko und einigen seiner Investoren lasten. So wurde jüngst etwa der 64-jährige Beny Steinmetz, ein bekannter Rohstoffhändler und -investor, vom Strafgerichtshof in Genf zu einer 5-jährigen Haftstrafe verurteilt. Es ging dabei um ein altes Investment in eine Eisenerz-Mine in Simandou im bettelarmen Guinea. Bei solchen Geschäftspartnern muss sich Benko nicht wundern, dass seriöse Institutionelle, die ja fiduziarisch für breite Anlegerkreise tätig sind, einen weiten Bogen um den „Benko-Bond“ machen werden. Die Sonne wärmt auch mit Abstand noch bestens.
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